Die Abkürzung

Noch eine Zugfahrt. Irgendwann im Sommer 2008. IC Berlin Südkreuz – Hannover – Frankfurt. Stickig, warm. Mindestens 20 Minuten Verspätung. Allgemein eine gereizte Stimmung, da mal wieder der Anschlusszug nicht erreichbar scheint. Dann die erlösende Durchsage: „Sehr verehrte Reisende. Wir werden Frankfurt heute ausserplanmässig 10 Minuten früher erreichen! Unser Zug fährt heute eine Abkürzung.“

Nanu? Eine Abkürzung auf Schienen? Naja, mir soll’s recht sein! Als ich ein paar Wochen später mal wieder verspätet unterwegs war, hab ich den Schaffner – pardon Zugbegleiter – gefragt ob er denn die Abkürzung zwischen Fulda und Frankfurt nicht kenne?

Er war etwas irritiert, war aber dann nach dieser kleinen Anekdote auch wieder etwas besser gelaunt.

Der Fahrdienstleiter

Manche Jobs möchte ich nicht haben.  Vor allem dann, wenn es mal wieder Verspätung gibt, und die Gemüter erhitzt sind. Die Standardausreden bei der Bahn kennt man ja: „Wegen Verzögerungen im Betriebsablauf…„, „Wegen hoher Streckenauslastung…„, „Wegen der Aufnahme von Anschlussreisenden…“ u.v.a.m.

Neu war mir allerdings die Nennung eines direkten Ansprechpartners. Beim Verlassen des Frankfurter Hauptbahnhofes gab es Donnerstag abends mal folgende Durchsage: „Werte Reisende. Wegen dem Fahrdienstleiter in Frankfurt hat unser Regionalexpress zur Zeit 8 Minuten Verspätung!“.

Sehr schön. Endlich mal jemand, der Verantwortung übernimmt – auch wenn er sie von jemand anderem auferlegt bekommt.